Nachdem Sabu die letzten zwei Wochen in bekanntem und relativ wildarmen Gebiet durchwegs frei laufen durfte, wollte ich mich heute zum ersten Mal offline Richtung Kolditz und damit durch wirklich wildreiches Gebiet wagen. Fanny war mit dem Rest des Rudels auf dem Großgeschwendaer Berg unterwegs, sodaß ich mich allein auf Sabu konzentrieren konnte. Über die freie Graukuppe ging es wunderbar; in das erste wildreiche Dickicht Richtung Kleinneundorf schnupperte sie rein und ließ sich sehr gut abrufen; dann ging's mit Volldampf über den Weg in die nächste Senke, wo sie auf Pfiff wieder rauskam. Der nächste Kilometer Richtung Kreuzweg ging richtig gut, doch an der Schonung kurz vor dem Kreuzweg mutierte mein Brackentier zu einem echten Nervenbündel. Es war ihr deutlich anzumerken, daß sie sich in einem großen Konflikt zwischen Gehorsam und lockendem Wildduft befand.
Sicherheitshalber ging's an der Leine weiter. Der verschneite Boden war übersät mit frischen Reh- und Hirschspuren, und Sabu zeigte überdeutlich, was sie täte, wenn sie dürfte. Zurück auf der Graukuppe hieß es dann wieder "Lauf!". Mit Superpfiff und -jackpot ging der lehrreiche Spaziergang zu meiner und des Brackentiers Zufriedenheit zu Ende.
Noch vor einem Jahr wäre ich noch nicht mal bis auf die Graukuppe gekommen, ohne daß Sabu das Weite respektive eine interessante Spur gesucht hätte. Auch wenn wir einen großen Teil des heutigen Spazierganges an der Leine zurückgelegt haben, hatte ich doch Gelegenheit zu beobachten, wie sich Sabus Körpersprache verändert, wenn sie sich allmählich "aufzieht" und konnte gleichzeitig feststellen, daß sie ansprechbar bleibt und sich zurückrufen läßt. Nun weiß ich, wo wir stehen. Darauf kann ich aufbauen. Eine schöne Perspektive.
Sonntag, 11. Januar 2009
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