Freitag, 21. Dezember 2007

Platz! - ein schweres Kommando

(Nachtrag zum 21.12.2007, eingetragen am 9.2.2009)
Am 20.12.2007 hatte ich im Hundetreffen-Forum in folgender Sache um Rat gefragt:
"Sabu ist nun schon ein Vierteljahr bei uns. Sie hat schon eine ganze Menge gelernt, paßt (meistens) schön auf, daß der Rest des Rudels auch ja nicht verloren geht, kann 'Sitz' und manchmal auch schon 'Fuß', vor allem aber wunderbar betteln. Das schönste ist jedoch, daß von ihrer anfänglichen Angst und Zurückhaltung immer weniger zu spüren ist. Ich clicker' mit ihr, und das macht ihr viel Spaß und gibt Selbstvertrauen.Wozu ich sie jedoch partout nicht bringen kann, ist auch nur der Ansatz eines 'Platz'. 'Sitz' war zunächst auch nicht möglich. Das normale Leckerli-über-die-Hundenase-bis-der-Hintern-runter-geht, hat bei Sabu nicht funktioniert. So habe ich 'geshapt', also jedesmal, wenn sie sich hingesetzt hat, geclickert. Das hat sie auch recht schnell kapiert, so daß sie nun zuverlässig 'Sitz' macht. Aus dem 'Sitz' versuche ich sie nun immer wieder und vergeblich mittels Leckerli ins Platz zu locken. Dabei stellt sie zwar die Vorderpfoten ein bisserl vor, aber sobald sie diese noch ein bisserl weiter vorschieben müßte, um ans Leckerli zu kommen, steht sie auf. Und hier bin ich am Ende mit meinem Latein. Shapen des 'Platz' scheint mir fast unmöglich, denn die Situationen, in denen sie sich von alleine so hinlegt, sind mehr als selten. Ich muß auch noch ergänzen, daß sie sich - obwohl sie ihre Angst schon schön abgebaut hat - noch nie auf den Rücken gelegt hat, um sich den Bauch kraulen zu lassen."
Sabina hatte mir den ultimativen Tip gegeben:
"Wenn Sabu auf Leckerlies steht, dann lock sie doch mal unter Deinem Bein durch. Setz Dich hin, winkel ein Bein an und lock' Sabu auf die andere Seite. Je tiefer Du das Bein hälts, desto mehr muss sie 'robben' ist also schon schön tief."
Gleichzeitig wurde ich aber auch gemahnt, ihr einfach Zeit zu lassen bzw. gefragt, ob sie denn Schmerzen haben könnte, die sie am Einüben des Kommandos hindern. Dazu hatte ich mir folgende Gedanken gemacht:
"Vielleicht braucht sie tatsächlich noch etwas Zeit, und eigentlich drängt ja auch gar nichts. Ob sie Schmerzen hat, hm - ich weiß es nicht. Sie hatte ja kaum Muskeln als sie kam, war eigentlich ein richtiges Skelett. In dem Vierteljahr seit sie da ist, hat sie bei einer Schulterhöhe von 52 cm gut zwei Kilo zugelegt (von 12,7 auf 14,9) - und dies fast ausschließlich Muskelmasse. Aber für eine 'runde' Motorik ist dies sicherlich noch nicht ausreichend. Vielleicht fehlt ihr auch einfach noch die Kraft, denn gerade die Rückenmuskeln sind - wenn ich mir das jetzt so bedenke - noch nicht im optimalen Zustand. Ansonsten: Der Untergrund unseres Übungsplatzes ist dank Teppich ganz weich. Das Wort 'Platz' habe ich noch nicht verwendet, da es beim Lernen über Clickern und Shapen erst allmählich für das gezeigte Verhalten eingeführt wird."
Schon einen Tag später konnte ich berichten:
"Hab's natürlich gleich ausprobiert [den Trick mit dem Bein], und was macht der 'Rüsseldackel'? Bleibt unter meinen Beinen sogar liegen. Solche Opportunisten, die Hunde, für Hühnerfleisch machen sie doch alles. Aber wir sind cleverer ... Mal sehen, ob ich's zum 'Platz' ausbauen kann."

Donnerstag, 29. November 2007

Schöne Sch... oder wie werde ich stubenrein?

(Nachtrag zum 29.11.2007, eingetragen am 9.2.2009)
Das hatte ich am 24.11.2007 ins Hundetreffen-Forum geschrieben: "Viele von Euch haben's ja mitbekommen: Vor acht Wochen ist Sabu bei uns eingezogen. Seither macht sie sich prächtig - bis auf die Verdauung. Anfangs hielt sie die Nacht problemlos durch. Bis dann dieses Rattengewitter vor gut einer Woche am Abend ein knappes Kilo Hühnerfleisch von der Küchenanrichte gemaust hat. Das war natürlich recht viel im Magen. Am Morgen habe ich anhand des Haufens auf meinem Teppich feststellen können, daß ihr Verdauungstrakt mit dieser Menge überfordert war Ok, dachte ich mir, bist ja selber schuld, warum paßt du nicht auf, daß sie was klauen kann. Dachte mir: Trag's mit Fassung, der arme Hund kann ja nix dazu. Nun ist der von Herzen geliebte Sch...kö... aber scheinbar drauf gekommen, daß es sich in der Wohnung auch ganz gut kackt und man nicht bis morgen warten muß. Und ich krieg' bald die Krise. Egal, ob ich abends weniger bis kaum füttere, spätabends nochmal mit ihr rausgehe - sie macht eben rein Das Problem ist: Sie meldet sich nicht, wird noch nicht mal großartig unruhig, daß ich reagieren könnte ... Büdde, büdde: Helft!! Ach ja: Sie ist ausgelastet, bekommt genügend Zuwendung und hat tagsüber auf unseren Spaziergängen ausreichend Gelegenheit sich auszukacken."
Dringend wurde mir empfohlen, Sabu des Nachts in eine Box zu stopfen und vor allem im Fall des Falles schnell zu reagieren, was mich zu folgender Antwort bemüßigte:
"Hm, mit dem Mitkriegen ist das so eine Sache. Mein geliebter Hund, dieses elendige Luder, hat heute Morgen - nachdem ich den Beitrag geschrieben hatte - und das ganze Rudel im Aufbruch begriffen war, mitten in den Weg gekackt - das ging sooo schnell, daß ich dachte mein Hamster bohnert. Ich hab' ja schon einiges erlebt und mein Reaktionsvermögen ist auch nicht das Schlechteste, aber das war schon Turbo-Sch... Aber den Tip mit der Box werde ich beherzigen und zwar ab heute Nacht!!! ..."
Am nächsten Morgen konnte ich dann folgendes berichten:
"Juhu!!! Es hat geklappt! Wir haben durchgeschlafen! Leider komme ich erst jetzt dazu, was zu schreiben, denn wir mußten erst unseren Morgenspaziergang hinter uns bringen. Aber der Reihe nach: In die Box ist sie nicht gegangen, aber ich hatte ihr ja eine Ecke im Zimmer als Höhle eingerichtet. Da hinein hat sie sich gestern Abend von ganz alleine und gerne gehutzelt. Ich hab' zugemacht und sie heute morgen um sieben - nach einer erholsam ruhigen Nacht - wieder rausgeholt. Nach einer ganz kurzen Pinkelrunde, bei der sie alles ohne Hektik erledigt hat, hat sie sich sofort wieder in ihre Schachtel verkrochen und weitergeschlafen. Naja, und jetzt mußten wir erstmal unsere große Morgenrunde drehen. Oh, was bin ich froh!"
Drei Tage später, am 29.11., hatte das Brackentier kapituliert - aber nicht ohne mir die lange Nase zu zeigen:
"Nachdem mein geliebter Zweithund nicht in die Box wollte, hatte ich ihr ja eine Ecke des Zimmers verbarrikadiert. Das ging seehr gut - ich konnte ruhig und zufrieden schlafen. Vorgestern Abend ging's - wie nun schon gewohnt - des nachts ab in die Schlafecke. Während ich mich selbst schon halb im Dunkeln - um nur ja den Hund nicht wieder zu wecken - für's Bett fertigmachte, hörte ich's dort rumpeln und rumoren. Oh, dachte ich mir, man wird doch wohl nicht ausbrechen wollen. Doch dann kehrte wieder Ruhe ein, so daß ich selig meine Bettstatt aufsuchen konnte. Frisch und ausgeruht erhob ich mich am nächsten Morgen gegen halb sieben, schlich mich - wiederum ohne Licht anzumachen - durch's Wohnzimmer ins Bad, machte mir - um nur ja den Hund nicht zu wecken wiederum im Dunkeln - meinen Morgenkaffee und schlich mich an den Schreibtisch, um zu sehen, was es im Hundeforum Neues gibt. Nach einer Stunde, die Uhr ging auf dreiviertel acht, schien mir, daß es nun Zeit sei, meinen geliebten und noch immer seelenruhig schnarchenden Zweithund zum Entleeren auf die Straße zu führen. Auf's Neue schlich ich mich ins Bad. Daß ich den Hund in seiner Ecke noch immer nicht stören wollte, brauch' ich nicht nochmal zu betonen. Dort angekommen, drangen wohlbekannte Geräusche an mein Ohr: das Schlabbern unendlicher langer Ohren, die bei einem genüsslichen Schütteln und Strecken vom Nachtmief befreit werden. Doch drang dieser Laut nicht aus der Schlafecke meines Zweithundes zu mir, nein: selbiger stand direkt hinter mir! Oh, welch schreckliche Ahnung befiel mich! Hatte sich dieser Mi...kö... doch tatsächlich am Abend aus seinem "Gefängnis" befreit, still und heimlich die Couch aufgesucht und sich dort bis in die Morgenstunden - ihr erinnert Euch an meinen "Rundgang" - die Pfoten über die Augen gelegt, gemäß dem Motto: Ich seh' Dich nicht, Du siehst mich nicht! Dieser Dackel, dieses durchtriebene Luder! Nun denn: Mein Groll ob dieser Unverfrohrenheit verflog nach einer Kontrolle des Wohnzimmers recht schnell, statt dessen zauberte der noch immer saubere Teppich ein Schmunzeln auf mein noch immer staunendes Gesicht. Die Moral von der Geschicht': Breche nie aus einem Schlafverlies aus, sonst mußt Du für den Rest Deines Lebens in einer Box nächtigen. Dorthinein habe ich meinen geliebten Zweithund nämlich in der letzten Nacht gestopft. Da ist sie - hoffe ich - noch immer und wartet darauf, zum Entleeren auf die Straße geführt zu werden."

Dienstag, 2. Oktober 2007

Die Namensneugebung

Im Profil zum Blog wird ja nach dem Lieblingsfilm gefragt. Natürlich ist das "Jenseits von Afrika". Deswegen sollte der Hund, der als "Dörte" aus Italien kam und dessen Tagebuch hier geführt wird, den ungewöhnlichen, besonderen und klangvollen Namen "Tanne" tragen. So wie der Kosename von Tanja Blixen. Doch stur wie er - der Hund - ist, weigerte er sich standhaft, auf diese botanische Bezeichnung zu hören. So wurde aus "Tanne" unter Reduktion des "M" "Sabu". Paßt letztlich auch viel besser, denn "Msabu" nannte der Kikuyu Farah seine Herrin. Oh, Gräfin Cosel.

Donnerstag, 27. September 2007

Auf ins gelobte Land?

Und viel schneller als gedacht, bereits zwei Tage, nachdem ich ihr Bild gesehen hatte, trat Sabu die Reise von der Casa Lucia in Sant Ippolito und über das dortige Tierheim sowie einem Zwischenstop im nahen Fano nach Freising an. Sonja hatte vor der Abfahrt noch ein Bild von ihr gemacht.
Am Abend gegen sechs kam das Häuflein Elend an der Raststätte Fürholzen an. Ein Bild des Jammers. Völlig verängstigt und verstört, klapperdürr und stinkend. Unnahbar und resistent gegenüber jeglichem Leckerli. Und das bei so einer Jagdgranate. Mein Gott, was hatte ich mir da aufgetan. Doch bekanntlich kann der erste Eindruck gewaltig täuschen. Das Abenteuer "Laufhund" nahm seinen Lauf ...

Dienstag, 25. September 2007

Abenteuer Laufhund

So wurde mir am Dienstag, den 25. September 2007 Fannys zukünftige "Schwester" beschrieben: "Das ist Dörte! Eine Ariégeois Hündin! [Schnell stellte sich heraus, daß Sabu ein Petit Bleu de Gascogne ist.] Französischer Laufhund. Hier die Beschreibung: Die kleine ist ca. 55 bis 57 cm hoch und relativ feingliedrig - aber äußerst zäh. Anhand ihres Gebisses schätzen wir sie auf maximal 2 Jahre, geworfen hat sie auch schon mal. Als sie uns fand trug sie ein fast schon eingewachsenes, total verrostetes Metallhalsband, an dem ein Glöckchen am Stiel befestigt war. Die Bedeutung hierfür hat sich uns leider noch nicht erschlossen (evtl. Erkennung im Feld???), auf jeden Fall reagiert sie sehr gut auf Glöckchengeräusche. Momentan ist sie noch sehr scheu, und es bedarf bestimmt einiger Zeit bis sie Vertrauen fasst (allerdings ist sie auch mit Leckerlies schnell zu überzeugen).
Grundgehorsam muss ihr noch beigebracht werden. Ich denke, sie bedarf einer erfahrenen, konsequenten aber freundlich-führenden Hand. An anderen Hunden orientiert sie sich sehr. Ich halte es, so wie ich sie kennengelernt habe, als Voraussetzung, daß sie mit einem oder gar mehreren Hunden zusammenleben darf. Prima Nasenarbeit hat sie auch trotz ihres geschwächten Zustandes gezeigt. Wenn sie sich freut, dann bellt sie nicht - nein, sie jodelt! Vielleicht sollten wir telefonieren ..." Das taten wir dann auch!

Donnerstag, 15. März 2007

Berufswunsch "Tiefbauingenieurin"

Fanny hat mein Leben total umgekrempelt. Mittlerweile ist sie zum Compagnon und stillen Teilhaber an dieser Geschäftsidee avanciert. Darüber hinaus macht sie eine "Ausbildung" zur Mantrailerin, wobei ihre Spezialdisziplin die Suche auf Asphalt ist (Wen wundert's, mußte sie sich doch mühsam auf Spaniens Straßen durchschlagen.) Naja - und heute Nachmittag haben wir den ersten Kursnachmittag zur Begleithundeprüfung ... Aber zwischendurch bleibt noch genügend Zeit zum Kuscheln, Faulenzen und ihrer größten Leidenschaft: Im Vertrauen hat sie mir gestanden, daß sie eigentlich Tiefbauingenieurin werden möchte, damit sie all den Mäusen, Maulwürfen und Ratten den Garaus machen kann ;) Kurzum - Fanny buddelt für Ihr Leben gern Mäuselöcher aus.
Erst letzte Woche haben wir nochmal einen Test auf Makrofilarien gemacht, der leider immer noch positiv ist. In Absprache mit Fannys Tierärztin und einer befreundeten Tierärztin, die auch die beiden Galgos meiner Mutter betreut, bekommt Fanny - da sie sonst putzmunter ist - nun weiterhin Advocate.