Wie im letzten Herbst mit unserer Tierärztin abgesprochen, haben wir uns - fünf Wochen nach den Stehtagen Sabus - auf den Weg zu einer Tierheilpraktikerin gemacht, um sie während der bevorstehenden Zeit homöopatisch zu unterstützen. Frau Haeselbarth war uns von unserem Tierarzt, Herrn Dr. Heller, empfohlen worden und erwies sich als wirklich kompetente Stütze. Nach einer gründlichen Anamnese erhielt Sabu zunächst ihr Konstitutionsmittel. Tuberculinum wird beim Menschen bei Autismus eingesetzt und sollte Sabu helfen, aus sich herauszukommen.
Ich war verblüfft. Kaum zu Hause angekommen, sank Sabu "hundemüde" zusammen und schlief und schlief und schlief. Und träumte dabei so intensiv, wie ich es bei ihr schon lange nicht mehr erlebt hatte. Die beiden folgenden Tage waren schwer bis sehr schwer. Ich hatte einen anderen Hund an der Leine. Sabu war nicht mehr sie selbst. Sie war völlig in sich gekehrt, teilnahmslos bis apathisch und zu nichts zu motivieren, so daß ich Zweifel hatte, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Dann jedoch besserte sich ihre Verfassung und wir setzten wir wieder mit dem schon zuvor für einige Tage gegebenen Asa foetida ein. Und darauf sprach sie - zumindest bis zum theoretischen "Niederkunftstermin" - gut an. Sie war ausgeglichen und schien nicht, wie beim letzten Mal, neben sich zu stehen. Auch beim Anblick anderer Hunde zog sie sich nicht auf und blieb ruhig.
Allerdings schoß ihr pünktlich acht Wochen nach den Stehtagen die Milch ein, worauf sie fünf Tage lang Galastop bekam. Die Milchproduktion wurde damit zwar gestoppt, doch tatsächlich versiegte die Milch erst ca. drei Wochen nach der ersten Gabe. Dennoch war auch das kein Vergleich zu dem, was wir beim letzten Mal durchgemacht hatten. Da war Sabus Gesäuge über mehrere Tage dick geschwollen und die Milch lief in Strömen heraus. Wohl steigerte sich auch diesmal nach dem fiktiven Geburtstermin ihre Verteidigungsbereitschaft (so zog sie sich im Urlaub an der Ostsee die ersten beiden Tage auf die Couch zurück und verteidigte die dortige Kuhle gegen die anderen Hunde), doch stand sie nie wirklich neben sich und war gut zu kontrollieren. Obwohl auch diesmal Geduld und besondere Aufmerksamkeit gefordert war, sind wir doch auch hier einen großen Schritt voran gekommen. Glaubt man den allgemeinen Erfahrungen, reduzieren sich mit dem umsichtigen Einsatz homöopathischer Mittel von Scheinträchtigkeit zu Scheinträchtigkeit deren Begleiterscheinungen. Mich macht es zuversichtlich, daß wir beim nächsten Mal wieder ein Stück gelassener durch die Zeit kommen.
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